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Der Stipendien-Auswahltag und alles was davor passierte:

 

Wer bin ich und warum mache ich ein Auslandsjahr?

Hallo an alle, die meinen Blog lesen. Mein Name ist Maurits und als ich mich entschloss ein Auslandsjahr zu machen, war ich 15 Jahre alt. Natürlich war eines meiner Ziele für meinen Auslandsaufenthalt meine englischen Sprachfähigkeiten zu verbessern, jedoch war es noch sehr viel reizvoller für mich fremde Kulturen, Leute und Orte kennenzulernen, die sich nicht auf europäischem Boden befinden.

 

Warum die USA?

Als potentielles Gastland kam für mich vor allem ein Nordamerikanischer Staat infrage. Letztlich habe ich mich dann für die USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten entschieden. Gründe hierfür waren vor allem, dass ich den Eindruck hatte, dass die Amerikaner mit ihrer Kultur im Grundsatz gleiche, doch im Detail andere Werte teilen, als wir deutsche es tun. Außerdem wusste ich, dass es ein sehr vielseitiges und diverses Land ist.

 

So bin ich auf Ayusa Intrax aufmerksam geworden:

Als ich meinen Eltern von meinem Wunsch erzählte, waren sie erstmal sehr überrascht, jedoch haben sie mich auch dabei unterstützt mich umfassend zum Thema Auslandsaufenthalte zu informieren. Sie gingen gemeinsam mit mir auf die Jugend-Bildungsmesse, wo verschiedene Organisationen einen Informationsstand hatten. Nachdem ich einen gigantischen Berg an Informationen gesammelt, zuhause alles durchanalysiert und ein Fazit gezogen habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Austauschorganisation „Ayusa Intrax“ wohl am geeignetsten für mich ist.

 

Der Weg zum Stipendienauswahltag

Für mich war  auch von Anfang an klar, dass ich mich auf ein Stipendium bewerben würde, einfach allein schon deswegen, weil es die Programmgebühren senkt und ich zusätzliche Erfahrungen mit längeren Bewerbungsverfahren sammeln konnte. Ich habe mich also auf ein Teilstipendium beworben. Dafür musste ich zunächst einen langen Motivationsaufsatz schreiben und verschiedene Lehrergutachten, einen kreativen Beitrag und eine indirekte Bewerbung für eine Gastfamilienplatzierung der Bewerbung beilegen.  Einerseits war es natürlich mit sehr viel Arbeit verbunden, aber andererseits hat es mich auch ein Stück weit selbstständiger gemacht und hat mich meinem Wunsch ins Ausland zu gehen noch näher gebracht.
Einige Wochen nachdem ich die Bewerbung abgeschickt hatte, bekam ich Post von Ayusa Intrax. Sie hatten mich zu einem Stipendienauswahltag eingeladen! Über diese Nachricht habe ich mich sehr gefreut und war auch in irgendeiner Weise stolz auf mich.

 

Der Stipendienauswahltag

Einige Wochen nachdem ich die Nachricht empfing, stand ich auch schon in der Giesebrechtstraße in Berlin, wo das Treffen stattfand. Zugegebenermaßen war ich ziemlich aufgeregt. Zu Beginn wurde ein großer Stuhlkreis gebildet und jeder hat sich vorgestellt. Nicht nur mit seinem Namen, sondern auch mit seinem (wahrscheinlich) zukünftigen Gastland und mit seinen privaten Interessen und Hobbys. Diese Runde habe ich als sehr sinnvoll empfunden, nicht nur weil man durch sie die anderen Teilnehmer besser kennengelernt hat, sondern auch weil durch sie die anfangs sehr angespannte und steife Stimmung gelockert wurde. Nach der kurzen „Kennenlernphase“ wurden alle Teilnehmer in Gruppen eingeteilt, die Plakate zu einem vorgegebenen Thema wie zum Beispiel die Unterschiede zwischen Deutschland und unserem Gastland und unsere Vorstellung von einem perfekten Schulsystem. Nachdem die Plakate vorgestellt wurden, gab es eine Pause, in der jeder die Möglichkeit bekam sich etwas zu Essen zu besorgen oder sich an der von Ayusa Intrax vorbereiteten Essenstheke zu bedienen. Nach der Pause wurde von den Teilnehmern, die in die USA gehen wollen der ELTIS-Test geschrieben, während alle anderen Bewerber einen Aufsatz zu einem bestimmten Thema in der Sprache ihres Gastlandes verfassen sollten. Der ELTIS-Test ist der Test, den man bestehen muss, um an einer amerikanischen High-School akzeptiert zu werden. Einige  Aufgaben, wie zum Beispiel das Hörverstehen vielen mir nicht so leicht, aber insgesamt waren alle Übungen im Rahmen des machbaren. Nach dem Test bekam die gesamte Gruppe den Auftrag, eine Fernsehshow zu gestalten, in der über die Austauschorganisation Ayusa-Intrax berichtet wird. Während die Vorbereitungsarbeiten für die Fernsehshow liefen, wurden einzeln die Teilnehmer zum Interview gebracht und bekamen dort Fragen gestellt. Mir wurde gesagt,

dass dieses Interview vor allem dazu dienen soll, den Bewerber etwas näher kennenzulernen.  Die Interviews wurden in der Sprache des Gastlandes geführt. Mich wurde zum Beispiel gefragt, welche Freizeitaktivitäten ich in meinem Gastland gerne an meiner Schule unternehmen würde, wie der finanzielle Aspekt vom Standpunkt meiner Eltern aussieht, warum ich besonders für ein Stipendium geeignet wäre und aber auch warum ich mich dazu entschlossen habe für ein Jahr ein einer amerikanischen Familie eben zu wollen. Das Interview ging schneller vorbei, als gedacht und ich konnte mich ungestört auf meine Rolle in der Fernsehshow konzentrieren. Die Show verlief sehr gut und ich hatte das Gefühl, dass wir eine gute Endproduktion aufgeführt haben. Rückblickend habe ich den Stipendienauswahltag zwar als anstrengend, gleichzeitig aber auch als lehrreich empfunden. Insgesamt fand ich die Stimmung zu Beginn eher steif und angespannt, jedoch war sie am Ende sehr aufgelockert und entspannt. Außerdem konnte ich viele neue Kontakte knüpfen, die ich später beim Vorbereitungstreffen wieder getroffen habe. 

 

Die Stipendienvergabe:
Nach dem Stipendienauswahltag sind einige Wochen vergangen, bis ich schließlich von Ayusa kurz nach Weihnachten eine Nachricht bekommen habe. Die Nachricht enthielt neben generellen Informationen die Zusage für ein Teilstipendium. Die Nachricht von Ayusa enthielt auch finanzielle Informationen, die die Gesamtkosten des Programms nach Stipendium und Frühbucherrabatts enthielten. Über das Stipendium war ich sehr glücklich und in gewisser Weise auch stolz auf mich selbst.

 

Das Warten auf eine Gastfamilie:  
Nachdem der endgültige Vertrag von meinen Eltern und mir unterschrieben wurde, wurde mein Profil für Gastfamilien freigegeben. Ich musste also noch warten, bis sich eine Gastfamilie für mich entscheidet, um eine Platzierung zu erhalten. In der Zeit des Wartens mussten viele Medizinische Einzelheiten geklärt werden. Ich musste zum Beispiel meine Impfungen komplett aktualisieren, weil einige amerikanische High Schools eine bestimmte Anzahl an nötigen Impfungen erfordern. Außerdem musste ich noch einen Tuberkulin Test machen. Ich musste auch organisatorisches mit meiner eigenen Schule noch klären, wie zum Beispiel welche Oberstufen Kurse ich nach meiner Rückkehr belege und ich musste einen Antrag auf Beurlaubung für ein Jahr stellen. Dies sind nur einige Beispiele, für eine lange Liste von Dingen, die erledigt werden mussten. Insgesamt war es sehr anstrengend für mich, so viele Dinge in so kurzer Zeit zu erledigen, vor allem da einige Punkte auf der Liste einen Arzttermin erfordern. Nachdem ich die meisten Aufgaben abgearbeitet habe, kam dann im späten Januar eine E-Mail von Ayusa. Man hatte eine Gastfamilie für mich gefunden! Es war eine fünfköpfige Familie bestehend aus Gastmutter, Gastvater und drei Gastbrüdern im Alter von 7, 17 und 22 Jahren. Meine Gastfamilie, so hieß es in der E-Mail hat drei Haustiere, eine Katze, einen Hamster und einen Fisch. Sie wohnen im US- Bundesstaat New Jersey, nahe der Hauptstadt des Bundesstaates Trenton. Außerdem sind die beiden Großstädte New York und Philadelphia von ihnen aus mit dem Auto in unter einer Stunde erreichbar. New Jersey ist auch als der „Garden State“ bekannt und ist ein relativ kleiner Bundesstaat an der Ostküste. Er grenzt an die Bundesstaaten Delaware, Pennsylvania und New York. Ich las über meine Gastfamilie, dass jedes Familienmitglied entweder Musik- oder Sportinteressiert ist. Da ich selbst seit 6 Jahren Gitarre spiele und über die letzten Jahre in Breiten- und Leistungssport aktiv war, war das natürlich eine sehr gute Gemeinsamkeit. Die Neuigkeiten waren zuerst einmal sehr überwältigend für mich, gleichzeitig aber auch eine Erfahrung die ich noch nie zuvor hatte und wahrscheinlich so schnell nicht mehr haben werde. Es war ein beschreibbares Euphorie Gefühl, weil der Traum den ich so lange Zeit mit mir herum getragen hatte auf einmal näher war als je zuvor und gleichzeitig auch auf eine bessere Weise, als ich erwartet hatte.

Tage zählen bis zum Abfludatum:
Natürlich habe ich sofort versucht meine Gastfamilie zu kontaktieren, indem ich ihnen eine ausführliche E-Mail geschrieben habe in der ich zum Ausdruck gebracht habe, wie sehr ich mich freue, wie aufgeregt ich bin und ich habe einen Termin zum Skypen vorgeschlagen. Ich habe zwei Wochen auf eine Antwort gewartet und ich war schon ein wenig frustriert, weil ich meine Gastfamilie nicht erreichen konnte. Schließlich habe ich Ayusa kontaktiert und sie haben den Kontakt hergestellt. Dass meine Gastfamilie nicht geantwortet hat lag nicht einmal daran, dass sie die Nachricht übersehen haben, sondern einfach nur an einem simplen Fehler in der E-Mail Zuordnung. Nachdem dann der Kontakt endlich hergestellt wurde und der erste Skype Termin nur noch Minuten entfernt war, wurde ich extrem nervös. Ich hatte mich natürlich mit Fragen und passenden Antworten vorbereitet, aber ich war irgendwie trotzdem sehr aufgeregt. Als Meine Eltern, mein Bruder und ich dann tatsächlich mit meiner Gastfamilie angefangen haben zu reden, verflog die Spannung sehr schnell, weil man gesehen hat, dass sie mindestens genauso aufgeregt waren, wie ich. Zuerst einmal haben wir uns näher kennengelernt und haben dann sehr viel über allgemeine Unterschiede zwischen Deutschland und Amerika unterhalten. Das Gespräch ging sehr schnell vorbei und danach war ich wirklich sehr erleichtert, weil ich von meiner Gastfamilie einen sehr glücklichen, entspannten und sympathischen Eindruck hatte. Wir machten im Gespräch natürlich sofort einen weiteren Skype Termin aus und nur eine Woche später haben wir wieder geskypet. Ich habe von diesem Tag an fast jedes Wochenende mit meiner Gastfamilie gespkypet, besonders mit meinem 17 Jahre alten Gastbruder Corey und wir haben uns extrem gut verstanden. Wir unterhielten uns hauptsächlich über unsere zwei größten gemeinsamen Interessen: Musik und Geschichte. So verging die Zeit rasend schnell und bald stand auch schon der Termin für meine Visumsbewerbung vor der Tür.

Letzte organisatorische Details und Abschied:

Nachdem ich mir zuvor noch einen neuen Reisepass besorgt habe, bin ich zum US Generalkonsulat nach Berlin gefahren und habe dort meine gesamte Visumsbewerbung und meinen Reisepass abgegeben. Es dauerte nicht lange bis ich meinen Reisepass mit amerikanischem Visum zurückbekommen habe. Das war ein weiterer besonderer Moment auf dem Weg in die USA, weil dieses Dokument mir das Recht verliehen hat, auf legale Weise in die USA einzureisen. An diesem Punkt gab es nur noch sehr wenige Dinge zu erledigen. Letzte Schulaufgaben, organisatorische Umstände und Kofferpacken waren das einzige was es noch zu erledigen gab. Nachdem ich das alles erledigt habe war es Zeit Abschied von meine Freunden und meiner Familie zu nehmen, was sich erstaunlicherweise zu dieser Zeit nicht sonderlich komisch angefühlt hat. Ich habe mit meine engsten Familienangehörigen zu einem Abendessen zu mir nach Hause eingeladen und mich von ihnen verabschiedet. Mit meinen Freunden habe ich eine kleine Abschlussparty gemacht und wir haben am Tag zuvor nochmal ein paar Orte besucht, die für unsere Freundschaft relevant waren.